Vinum caroli magni

Vorstellung des neuen Jahrgangs im weingut dautermann

Albert Overmeyer konnte am 20.11.2016 zahlreiche Interessierte, darunter OB Ralf Claus, Beigeordnete Irene Hilgert, sowie die Rotweinkönigin Cathrin mit ihrem Hofstaat begrüßen. Alle wollten den Jahrgang 2015 des VCM probieren. Jens Bettenheimer erläuterte, wie der Wein, nach den Regeln des Capitulare de villis, gelesen und ausgebaut wird. Es handelt sich um Spätburgundertrauben der Weinlagen Sonnenhang und Horn.

 

Nach 2013 steht jetzt der dritte Jahrgang zur Verfügung. Die junge Winzergeneration Jens und Kristian hat sich erneut der Herausforderung gestellt, den historischen Wein nachzuempfinden. Der neue Jahrgang ist von herausragender Qualität.

Jens Bettenheimer dankte Dr. Günter Weis und dem Vorstand von Pro Ingelheim und seinen Helfern für ihr unermüdliches Wirken.

Die Geschichte zum Vinum Caroli magni

Karl der Große ist ein bedeutender Herrscher des frühen Mittelalters (742-814). Mit seiner Landgüterverordnung "Capitulare de Villis et Curtis Imperii" legte der Kaiser die Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftung seiner Reichshöfe fest. Zehn dieser Vorschriften betreffen die Weinherstellung. Nach umfangreichen Studien über die technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit, erarbeitete Prof. Dr. Heinz Eschnauer die Herstellvorschrift für den Vinum Caroli Magni. Sein Ziel war es zu zeigen, dass schon mit den damaligen Kenntnissen ein Wein hergestellt werden kann, der königlichen Erwartungen gerecht wird.

 

Der Verzicht auf die heute übliche Konservierung mit Schwefeldioxid ist die größte Herausforderung für den Kellermeister. Entscheidend ist jedoch der erste Schritt, die Lese von Hand: Eine sorgfältige Auswahl von gesunden Spätburgundertrauben wurde von Jens Bettenheimer in der Lage Ingelheimer Horn und von Kristian Dautermann in der Lage Ingelheimer Sonnenhang getroffen.

 

Die Trauben wurden auf der Maische natürlich vergoren. Der Restzuckergehalt sank dabei auf etwa 1 g/L. Nach der Pressung der Maische mit einer Korbpresse und der Verbringung in Scheffelfässer (etwa 70 L) reifte der Wein dort für etwa ein 9-10 Monate. Der Wein wurde von Hand in eine rheinhessische Schlegelflasche gefüllt, mit einem handverlesenen Naturkorken verschlossen und mit Lack versiegelt.