Pro Ingelheim e.V. wird mit dem neuen Konzept für die angebotenen Führungen einzelne Themen in den Mittelpunkt stellen. Bei der Führung im Oktober beschäftigte man sich mit der Burgkirche und der Wehranlage, gleichzeitig wurden der Zwinger und der Wassergraben in den Vordergrund gestellt.
Der Zwinger war als erste bauliche Verteidigungsanlage der großen östlichen Wehrmauer vorgelagert. Er zog sich um die Apsis der Burgkirche und war leicht von der Wehrmauer aus zu verteidigen .
Man konnte durch eine kleine Tür aus dem Innenbereich in den Zwinger gelangen. Sie ist heute vermauert.
Auch dem einzigen Tor zum Burgkirchenareal war zur Sicherung ein Torzwinger vorgelagert, der auch über die Wehrmauer verteidigt werden konnte.
Fotos aus der Sammlung von Peter Weiland belegen, dass der Zwinger, größtenteils schon vor 1880 , bis auf den heute noch vorhandenen Restbestand, niedergelegt war. Seine Verteidigungsfunktion war möglicherweise entbehrlich geworden.
Sowohl der Graben, der dem Zwinger als Hindernis vorgelagert war, als auch der Flutgraben mit seinem Wehr, das bei Unwetter die Wassermassen vom Burgweg (Mainzerberg) in das Seufzerpfädchen ableitete, ist nicht mehr vorhanden.
Das Seufzerpfädchen entspricht in seinem Verlauf entlang der Stadtmauer heute noch dem des alten Flutgrabens.
Auch der Straßenname „ Grabengasse“ erinnert daran, dass entlang der nordwestlichen Wehrmauer als Angriffshindernis ein trockener Graben vorgelagert war.
Nach der interessanten Führung kehrte die Gruppe bei „Henrys“ ein. Hier zeigte Pro Ingelheim eine von Peter Weiland erstellte Präsentation mit zum Teil noch unveröffentlichten Fotos. Diese alten Fotos zeigen auf anschauliche Weise wie es an der östlichen Seite der Wehranlage vor über 100 Jahren ausgesehen hat. Neben seiner Themenführung um das Ohrenbrücker Tor präsentierte Pro Ingelheim damit seine zweite Themenführung, weitere sollen noch folgen .